Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie

In der Kindheit und Jugend probieren wir uns aus, entwickeln unsere Persönlichkeit und gewinnen mit jedem Lebensjahr an Erfahrung dazu. Doch so spannend die ersten Lebensjahre auch sind: Sie sind nicht immer nur von Sonnenschein, Spaß und Abenteuern geprägt. Je nach Persönlichkeit und sozialem Umfeld können aus kleinen Steinen, die uns in den Weg gelegt werden, Krisen heranwachsen und emotionale Probleme und Belastungen können uns aus der Bahn werfen – akut oder auch erst einige Jahre später.

In unserem Zentrum Dr. Blum unterstützen wir Kinder und Jugendliche bei

    • emotionalen Problemen – Versagens- oder Trennungsangst, Phobien, Depressionen, Ticks
    • besonderen Belastungen – Bewältigung von Krisen und Traumata
    • familiären Problemen – Beziehungsproblemen, Trennungsängsten
    • sozialen Schwierigkeiten – isolierendes, aggressives oder verweigerndes Verhalten
    • Lern- und Leistungsstörungen
    • Störungsbilder wie: Schlafstörungen, Essstörungen, Suchtverhalten, Zwangsstörungen, ADHS/ADS, Einnässen und Einkoten

Auch bei körperlichen Erkrankungen und Schmerzzuständen, die ärztlich nicht aufklärbar sind, kann eine individuelle, mit den Kindern und Eltern zusammengestellte tiefenpsychogische fundierte Psychotherapie helfen.

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Im Mittelpunkt der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie stehen Konflikte und Störungen, für die es einen klaren Auslöser gibt. Der Auslöser kann ganz akut sein, manchmal ist es aber auch notwendig, dass wir uns gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen auf eine Zeitreise begeben und einen Bezug zu frühkindlichen Einflussfaktoren herstellen. Denn in einigen Fällen sind nicht verarbeite seelische Probleme, Konflikte oder andere prägende Erlebnisse in der frühen Kindheit der Grund für akute Ängste oder ein auffälliges Sozialverhalten. Die Trennung der Eltern, ein Schulwechsel oder andere einschneidende Erlebnisse reichen dann aus, um das Kartenhaus der Kinder zum Einsturz zu bringen. Durch Wutausbrüche, soziale Isolation oder anderes auffälliges Verhalten zeigt sich die innere Zerrissenheit. Kinder machen das nicht mit Absicht, um ihre Eltern zu ärgern, es ist vielmehr ein Hilferuf – sie wissen sich nicht anders zu helfen.

Um diesen tiefliegenden Konflikten auf die Spur zu kommen, braucht es zumeist Zeit und großes Vertrauen zwischen Therapeutin, Patienten und den Eltern. Daher kann eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie auch zu einer Langzeittherapie werden, ausgelegt auf mehrere Monate oder Jahre.

Analytische Gestalttherapie: Die Kinder geben den Weg vor

Die analytische Gestalttherapie ist eine ganzheitliche, prozessorientierte, sanfte und geduldige Therapie. Sie geht davon aus, dass offene, innere Gestalten unser Leben prägen. Offene Gestalten sind zum Beispiel ungelöste innere Konflikte oder nicht verarbeitete Erlebnisse. Wir begeben uns gemeinsam auf den Weg, die innere und äußere Welt kennenzulernen, diese im Zusammenhang mit der seelischen Belastung zu verstehen, auf diese Weise individuelle Heilungsprozesse in Gang zu setzen und die inneren Gestalten zu schließen. Die entstehende größere innere Sicherheit und Stabilität eröffnet neue Lebenswege und eine erweiterte Konfliktfähigkeit – Faktoren, die sehr wichtig sind für die Persönlichkeitsentwicklung und Beziehungsgestaltung mit anderen Menschen. Verstärkt wird diese Veränderung durch eine tiefe Vertrauensbasis zwischen mir, der Therapeutin, und dem Kind. Das Kind macht die Entdeckung, dass ich als Therapeutin an ihm interessiert bin, ihn anschaue, ihm zuhöre und Achtung vor ihm habe.

Je jünger die Kinder, desto schwieriger ist es, im Rahmen von Gesprächen herauszufinden, was das Kind bedrückt und was in ihm vorgeht. Daher interagieren wir in unserer Praxis vorzugsweise auf spielerische Art und Weise. Zeichnungen, freies Spiel, kreatives Gestalten, Symbol- sowie Traumarbeit – das alles sind Techniken, die uns dabei helfen, Erlebnisse und Konflikte, die die Kinder beschäftigen, greifbar zu machen und Verhaltensweise besser kennenzulernen.

Tiergestützte Therapie mit Hund

Die Anwesenheit eines Therapiehundes, eines fühlenden, lebendigen Wesens eröffnet in der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie Möglichkeiten, gegenseitiges Verstehen von Mensch und Hund, die Spielmaterial nicht bieten kann.

Der Hund kann den Patienten motivieren, sich für den Psychotherapie Prozess zu öffnen. Gefühle und Gedanken werden erforscht.

Es geht zum einen darum, eigene Gefühle, Wünsche und Überzeugungen wahrzunehmen und in Worte zu fassen. Sich selbst von Außen betrachten zu können und von Innen zu verstehen sowie zu versuchen den „anderen“ zu verstehen.

Individuelle Betreuung – ob mit Eltern oder alleine

Ticks, auffällige Verhaltensweisen oder andere psychische Störungen belasten das gesamte Familienleben. Eltern fühlen sich dann häufig verunsichert, kommen an ihre Grenzen und machen sich selbst Schuldvorwürfe, in der Erziehung etwas falsch gemacht zu haben. Die Zusammenarbeit mit der ganzen Familie ist also ein wichtiger Aspekt in der tiefenpsychologisch fundierten Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie. Wir unterstützen die Eltern dabei, den Kontext zwischen Störung und Familienkonstrukt zu verstehen. Anstelle von Schuldzuweisungen versuchen wir vielmehr, ihnen die Verantwortung, die sie haben, zu verdeutlichen.

Kommen die Kinder das erste Mal zusammen mit den Eltern zu uns, geben wir beiden Seiten die Möglichkeit, die Situation aus ihrer Sicht zu erklären – bei sehr kleinen Kindern führen wir das erste Gespräch primär mit den Eltern. Wir geben dann eine erste Einschätzung, ob eine Psychotherapie in Frage kommt und auch, ob eventuell eine Zusammenarbeit mit anderen Fachärzten sinnvoll ist. In der Regel führen wir zudem psychologische Tests durch. Dann schauen wir gemeinsam in weiteren Gesprächen, wie wir die Therapie gestalten.

Je älter die Kinder sind, desto weniger intensiv ist die Zusammenarbeit mit den Eltern – die Analysetechnik ähnelt dann immer stärker jener der Erwachsenen. Einzelgespräche und der persönliche Austausch zwischen Therapeuten und Patient stehen bei Jugendlichen im Fokus.

Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen!

Ob zusammen mit den Eltern oder alleine, mit vermeidlich „kleinen“ Problemen oder in großen Krisen: Wir bieten Kindern, Jugendlichen und Eltern eine vertrauensvolle Umgebung für ein Erstgespräch. Nichts muss, alles kann – nach diesem Motto schauen wir dann gemeinsam, ob eine Zusammenarbeit in Frage kommt und wenn ja, wie wir diese gestalten.